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FC Parsdorf e.V.

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Die Eine-Frau-Abteilung des FC Parsdorf

09 Jun 2020
·
von Ebersberger Zeitung
·
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Richtige Ballschule und Ballgefühl kann man auch schon Acht-, Neunjährigen vermitteln. Alexandra Kopp, die die Volleyballabteilung beim FC Parsdorf ins Leben rief.

Parsdorf – Alexandra Kopp, 44, hat wie der den Sand zwischen ihren Zehen und den Beachvolleyball an ihren Fingern gespürt. Nach über zwei monatiger Wartezeit ist ihre Begeisterung über die erste Trainingseinheit am Telefon deutlich zu hören. „Ja, ich habe tatsächlich schon in der Beacharena in München in einer Fünfergruppe gespielt.“ Diese Freude will die selbstständige Finanzberaterin aus Weißenfeld so bald wie möglich auch mit ihren beiden Nachwuchsgruppen der Volleyballabteilung teilen, die sie im Oktober 2018 in Parsdorf gegründet hat. „Aktuell ist der Plan, jetzt nach Pfingsten in Fünfergruppen auf der Beachanlage in Vaterstetten wiedereinzusteigen.“

Für ihre sieben- bis elfjährigen Schützlinge kann das erste Wiedersehen seit Ende Februar natürlich nicht schnell genug kommen. Dazu gehören auch die drei Kinder von Alexandra Kopp, die der eigentliche Auslöser dafür waren, dass der FC Parsdorf vor gut eineinhalb Jahren mit der „Volleyball-Ballschule für Kinder“ sein Sportangebot erweitern und eine neue Sparte dazugewinnen konnte. „Normal fangen Kinder erst mit zehn, elf Jahren beim Volleyball an“, erklärt Kopp, „aber ich bin der Meinung, dass man richtige Ballschule und Ballgefühl auch Acht-, Neunjährigen vermitteln kann.“

Also klopfte sie bei FCP-Vorstand Konrad Rauch an. „Konrad war gleich begeistert und hat nur gesagt, mach!“ Rauch erinnert sich lächelnd an dieses Zusammentreffen: „Die Alex hat sich im Endeffekt mit einem kompletten Konzept bei mir vorgestellt und sich um alles gekümmert, inklusive Trainingszeiten in der Turnhalle und Durchführung. Für mich war das nicht mehr sonderlich viel Aufwand, mit Ausnahme der Meldung beim Volleyball-Verband.“

Ihren proaktiven Antrieb scheint Alexandra Kopp noch aus ihrer aktiven Zeit als Leistungssportlerin verinnerlicht zu haben. Für die Leichtathletik-Startgemeinschaft zwischen dem TV Fürth 1860 und dem TSV 1860 München schaffte es die ehemalige Siebenkämpferin bis auf den vierten Platz bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Später arbeitete sie als Trainerin im Fitnessstudio und wechselte von der Tartanbahn auf die Sandplätze der BVV-Masters Tour. Bis 2017 baggerte Kopp für den TSV Vaterstetten auf der Bayerischen Tour um Punkte und ging dabei ihrer Passion für den Volleyball nach, die sie „schon immer“ begleitet hat. Ihre vielseitigen Sporttalente hat sie scheinbar an ihren Nachwuchs weitergereicht. Alle drei Kinder sind in der Leichtathletikabteilung des TSV Vaterstetten aktiv, zwei zudem bei den Handballern. Nachdem im Herbst 2018 die ersten Info-Flyer in der dritten Klasse der Parsdorfer Grundschule verteilt waren, bildete sich rasch das dritte sportliche Standbein der Kopp-Kids. „Die Kooperation mit dem Verein und der Schule lief schnell und unbürokratisch, so dass wir gleich mit 15 Kindern anfangen konnten“, sagt Alexandra Kopp über den Startschuss für die erste gemischte Trainingsgruppe. Mit kleinen Ballspielen und Technik-Einsteigerübungen werden die Mädchen und Jungen ihrem Leistungsstand entsprechend zum eigentlichen Volleyballtraining herangeführt. „Die Mädels wurden aber recht bald nach ihren Anfängen ins kalte Wasser geworfen und haben direkt im nächsten Jahr mit dem Ligaspielbetrieb angefangen. Also learning by doing, weil echtes Spiel im Anfängerbereich nur schwer im Training zu simulieren ist.“ Die weibliche U12 spielt seit her im Kreis Oberbayern Ost mit zwei Teams des TSV Vaterstetten in einer Liga. „Die Mädels haben sich von Spiel zu Spiel gesteigert, richtig toll für mich als Trainer zu sehen“, schwärmt Kopp. „Und das wichtigste: Sie hatten immer Spaß zusammen als Team. Leider fanden die letzten Turniere, der Kreisjugendpokal und ein Freundschafts-Turnier, dann Corona-bedingt nicht mehr statt.“

Durch die Unterstützung von Britta Stolze wurde die Trainingsgruppe inzwischen um eine gemischte U10 erweitert. „Britta macht jetzt aber erst mal Pause. Ob und wann sie wie der ein steigt, ist offen.“

Als nächster Schritt war eigentlich geplant, auch eine gemischte U11-Mannschaft für eine Verbandsspielrunde zwischen Oktober und März anzumelden. Ob dieses Jahr aber überhaupt ein Wettbewerb in der Halle zustande kommt, kann Alexandra Kopp nicht abschätzen. Langfristig will sie jeden falls ihre eigenen Kinder und Gruppen in den entsprechenden Jahrgangsstufen nach oben weiterbegleiten. Wie es gleichzeitig mit dem Unterbau der neuen Abteilung weitergeht, ist ungewiss. „Wir planen schon, weitere Spieler nachzuholen. Dafür bräuchten wir aber weitere Trainer.“

Auf die volle Unterstützung der Parsdorfer Vereinsführung könne sie sich in jedem Fall verlassen. „Grundsätzlich bin ich für alles offen, was die Bevölkerung in und um Parsdorf bewegt und würde auch eine Erwachsenenmannschaft nicht ausschließen“, sagt Konrad Rauch. „Aber unser Volleyball-Projekt ist sehr personenabhängig aufgestellt.“ Es steht und fällt mit ihrer Person, gibt Alexandra Kopp zu. „Aber keine Sorge! Uns gefällt es hier sehr gut, ich fühle mich sehr wohl und ich habe nicht vor, umzuziehen.“

 

von Julian Betzl

 

 

 

"Sportler der Woche" aus der Ebersberger Zeitung vom 6. Juni 2020

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